Ideal, Realität und Gesellschaft des „Großen bürgerlichen Romans“.

Durch meine Beschäftigung mit dem Werk Zolas musste ich ein mal wieder über den sogenannten „großen bürgerlichen Roman“ nachdenken. Also nicht einfach nur den Gesellschaftsroman, wie es Wikipedia will, sondern diese besondere Ausprägung eines der Erwartung nach auktorial erzählten Textes, der auf diese Weise versucht ein breites Ensemble von Figuren innerhalb einer historischen gesellschaftlichen Konfiguration zu Wort kommen zu lassen, der dabei eine Geschichte in einer gewissen Gediegenheit erzählt, den Einzelnen Raum zur Entfaltung gibt und daraus ein großes Ganzes knüpft.

Die Idealform des Romans

Warum sollte man sich damit beschäftigen? Ich denke, es handelt sich gewissermaßen um die Idealform des Romans. Es ist die Art Roman, die Konservative meinen, wenn sie der hektischen und chaotischen postmodernen und modernen Literatur die soliden Klassiker gegenüberstellen, es ist aber auch die Idealform des Romans, die wir alle mit uns herumtragen. Vorsicht! „Ideal“ meint nicht „Das Beste“, sondern das Ur- oder von mir aus Vor-Bild, das in der stofflichen Welt höchstens scheinen kann. Einfacher: Das woran wir in der breite wohl zuerst denken würden, wenn wir uns im luftleeren Raum einen „Roman“ vorstellen sollen. Das, wovon alle Avantgarde sich abzusetzen versuchen und wonach wir uns nicht selten, spätestens wenn wir vor den vielen misslungenen Exemplaren der hektischen und chaotischen Moderne und Postmoderne stehen, wieder zurück wünschen. Klar, man mag Thomas Pynchon, Virginia Woolf, Toni Morrison oder Salman Rushdie lieben. Aber wenn man dann wieder und wieder mit schwachen epigonalen Texten wie „Das Buch der Zahlen“ von Joshua Cohen, verschiedenen Buchpreis-Shortlistern der letzten Jahre oder den ziellosen Zufallsromanen Paul Austers konfrontiert wird, dann sehnt man sich doch nach der so scheinbar spielend leichten Meisterschaft, mit der Autoren wie Thomas Mann, George Eliot oder eben Zola die kompliziertesten Verflechtungen von Figuren behandeln und dabei doch immer das Allgemeine der Zeit im Blick behalten, es sogar erhellend zuspitzen, und dabei doch selten das Auge für die ganz besonderen Details verlieren. Und man sehnt sich ja nicht zu Unrecht danach, auch wenn die Zeit keine mehr für solche Romane ist. Der große bürgerliche Roman ist, wo er sich dem Ideal annähert, formal gelungener Ausdruck des Selbstbewusstseins einer Epoche in ihrer Allgemeinheit ebenso wie in ihrer Individualität. Das hat natürlich zur Folge, dass er inhaltlich blinde Flecken hat, besonders oft abschneidet, was aus der bürgerlichen Sphäre fällt, doch lässt sich dem, wie etwa Zolas Germinal zeigt, durchaus sehr weitgehend zu Leibe rücken. Mancher vermeintlich blinde Fleck ist vielleicht gar das erhellendste Moment eines Werks. Und erzählerisch sind diese Texte von großer Kraft und Ausgewogenheit.

Gibt es diese Romane überhaupt?

Doch welche Texte eigentlich? Das ist die Frage, die ich infolge meiner Zola-Lektüre mit mir herum schleppte. Denn gewiss, ich habe es ausgerechnet Tolstoi ins Stammbuch geschrieben: Ein Ideal ist ein Ideal, weil es für gewöhnlich nicht erreicht werden kann. Es ist das (Ur-)Bild, nachdem man sich richtet, nicht das Faktische, was man dann in der Welt vorfindet. Doch wenn sich nur Weniges dem Ideal überhaupt annähert, ist es möglich, dass ein Diskurs das Ideal als Faktisches überbetont. Und Romane, die tatsächlich halbwegs dem oben Skizzierten entsprechen, gibt es überraschend wenige. Viel weniger, als man glauben mag, sooft sich auf sie bezogen wird. Goethes Romanwerk fällt gleich heraus. Die drei überhaupt in Frage kommenden Kandidaten spielen in beinahe fantastisch anmutenden zeitlosen Traumwelten, denen der bürgerliche Realismus doch sehr abgeht. Überhaupt dürfte im spät entstanden und zu einer bürgerlichen Klasse gekommenen Deutschland und seiner Literatur bloß Fontane und da besonders dessen Effi Briest als relativ runder bürgerlicher Roman gelten. Und dann eben Thomas Mann, der mit seinen Buddenbrooks das Genre zu einer schon sehr späten Perfektion brachte, ehe bereits der Zauberberg ein sehr viel deutlicher auf gewaltige einzelne Figuren fokussiertes Verfallsprodukt darstellt. Spätere Texte wie Doktor Faustus wahren den Schein, sind aber sowohl thematisch als auch in ihrer Konstruktion sehr viel brüchiger als es das Ideal verlangen würde. Ja, schaut man genauer hin, könnte man den Doktor Faustus in seiner Montagetechnik beinahe als postmodern bezeichnen.

In Großbritannien traten die ersten Texte auf, die die Tradition des bürgerlichen Romans begründeten. Jane Austen steht an erster Stelle. Zuvor waren die Romane wild, abenteuerlich, auch stilistisch recht experimentell, ohne dass man gewusst hätte, das als experimentell zu bezeichnen. So schrieb man eben. Mit Austen zieht Solidität in die Literatur ein, und was Virginia Woolf George Eliots Middlemarch zuspricht, bin ich geneigt schon für Austen in Anspruch zu nehmen: Den ersten „erwachsenen“ englischen Roman geschrieben zu haben. Das Gesellschaftliche beschränkt sich freilich hier noch auf recht private Kreise und so wirklich voll zur breiten Entfaltung bringt den bürgerlichen Roman dann eigentlich erst George Eliots Middlemarch. Andere bedeutende Autorinnen und Autoren mit dazu zu zählen, fällt mir schwer. Dickens, Trollop und Thackerey haben doch eigentlich Episodenromane verfasst, die noch dazu mit ihrem auf große Tragik oder großen Witz getrimmten Tonfall allzu satirisch sind, um wirklich bürgerlich genannt zu werden. Die Bronte-Schwestern wiederum stellen einzelne Figuren, abseitige Situationen und den Wahnsinn zu sehr in den Mittelpunkt, sie haben mit der späten Romantik vieles, mit dem bürgerlichen Roman wenig gemein. Und dann bricht im englischen Sprachraum die Moderne früh an.

In Frankreich, neben UK das am längsten bürgerlich geprägte Gemeinwesen, dürften vor allem die großen Vier, vielleicht auch Fünf, einfallen: Hugo, Balzac, Zola, Stendhal, Flaubert.

Doch wird dann Hugo bei näherer Betrachtung gleich wieder fragwürdig. Von all seinen Romanen qualifiziert sich nur Les Miserable überhaupt thematisch als bürgerlich. Und selbst dieser ist mit seinen weiten Sprüngen von Ort zu Ort und durch die Zeit und der starken Fokussierung auf einen doch sehr romantischen Helden nicht im strengeren Sinne ausgewogen und hat, wenn er auch späteren als Vorbild gedient haben mag, noch vieles von einem romantischen Abenteuerroman. Zu Balzac habe ich mich lang und breit in meiner Serie zum Autor geäußert. Als wirklich vielschichtig- rundes Werk kommt eigentlich nur Verlorene Illusionen in Betracht und mit leichten Abstrichen vielleicht Vater Goriot. Faubert ist dann vielmehr ein präziser Vivisectionist des Privaten, als dass er ein breiter Gesellschaftsschriftsteller wäre. Stendhal geht fast jeder Sinn für Form ab. Sein Rot und Schwarz ist eigentlich noch eher ein Schelmenroman, Text eines vergangenen Zeitalters. Einzig Zola erreicht mehrfach in seiner zweiten Werkhälfte tatsächlich diese Ausgewogenheit, das Balancieren zahlreicher Perspektiven innerhalb einer von Anfang bis Ende durchkomponierten Geschichte. Doch thematisch beginnt die Arbeiterschaft mit all ihrer Masse und Kraft das Schema des bürgerlichen Romans schon zu sprengen, was sich bald auch in der Form niederschlägt, die viele als modern wahrgenommene Elemente vorweg nimmt. Und aus den oberen Gesellschaftsschichten tritt Proust auf den Plan, der den bürgerlichen Roman in seiner Detailverliebtheit und Selbstbezüglichkeit soweit überreizt, dass eine ganz neue Form von Literatur entsteht. Auf den ersten Blick deutlich weniger modern als die Gedankenstrom-Experimente von James Joyce and Virginia Woolf, wird man auf den zweiten Auf der Suche nach der verlorenen Zeit diesen deutlich näher finden als dem französischen bürgerlichen Roman oder besser noch dem Idealbild, dessen Abbilder in der Welt so schwer aufzuspüren sind.

Zwei Sonderfälle

Russland ist derweil ein Sonderfall. Obschon eine Autokratie mit nur kleiner bürgerlicher Oberschicht, traten hier zwei Granden des sogenannten großen bürgerlichen Romans auf den Plan. Dostojewski und Tolstoi, die beide von der europäischen Literatur gelernt hatten, aber zugleich in ihrem Werk mit den ungeheuren Widersprüchen der russischen Gesellschaft ringen. Dostojewski mag mancher dann auch eher einer christlichen Romantik zurechnen, obschon bei diesem Autor wie bei wenigen anderen der Anspruch eines vielseitigen, vielstimmigen und runden Gesellschaftbildes verwirklicht ist. Wenn auch deutlich heftiger durch emotionale Extreme gezeichnet, als man es dem bürgerlichen Ideal nach erwarten würde. Tolstois Anna Karenina könnte dem Ideal am nächsten kommen. Erkauft ist das mit dem sich Beschränken auf einen relativ kleinen Ausschnitt der russischen Gesellschaft, ja, sogar einen relativ kleinen Ausschnitt des Adels und des Bürgertums, was hier beinahe Synonyme sind.

Noch ungewöhnlicher gestaltet sich die Situation in den Vereinigten Staaten. Hier scheint es geradezu, als sei die Moderne vor dem bürgerlichen Realismus angebrochen! Denn das 19. Jahrhundert, unseren bisherigen Beobachtungen nach doch das natürliche Habitat des großen bürgerlichen Romans, wird hier noch größtenteils von weitschweifig philosophischer Naturbetrachtung wie im Transzendentalismus oder von einer Ländlichkeit, die sich zwar bürgerlicher Erzähltechniken bedient, doch zugleich von einer Moral durchdrungen ist, die geradezu aus dem spätmittelalterlichen Mysterienspiel in die Gegenwart transportiert sein könnte, geprägt (Hawthorn zB). Wo die praktischen Menschen im Mittelpunkt stehen, treffen wir sie als Kämpfer und oder Verhandler mit Gott, der Natur und den ursprünglichen Einwohnern des Kontinents an, weniger als Bürger. In Texten, die wir wie die Romane Cooper’s heute als Abenteuerroman oder Western bezeichnen würden oder auch im rustikal epischen Ton von Herman Melvilles Moby Dick, dessen Gründe ich hier genauer untersucht habe. Nach dem Ersten Weltkrieg wirkt es, als hätte die amerikanische Literatur mehrere Entwicklungsstufen übersprungen. William Faulkner ist vielleicht einer der radikalsten nur denkbaren Modernisten, das gleiche gilt für Jean Toomer, John Dos Passos und etwas später für Gertrude Stein. Steven Crane und Ernest Hemingway sind auf andere Weise modern, sie erfinden das filmische Erzählen noch bevor der Film sich auf diese unmittelbare Erzählweise festlegen kann. Das ist ein Abriss, aber die Tendenz ist klar. Selbst Erzähler, die auf den ersten Blick vielleicht besser in das oben skizzierte Schema passen, fallen auf den zweiten deutlich heraus. Steinbeck strebt in seinen großen Romanen eine ähnliche Breite an wie der bürgerliche Roman, doch schauen wir stets durch die Augen weniger Figuren, meist Underdogs, und die Werke sind in diesem Sinne eher kunstvolle moderne Auswüchse dessen, was wir oben unscharf Western genannt haben, als klassisch bürgerliche Romane. Western des Landproletariats und der Kleinbourgeousie, auch durchaus eher modern erzählt. Aber dann, nach dem Zweiten Weltkrieg, treten einige welthistorisch unglaublich späte Nachzügler auf dem Plan. Updikes Rabbit-Tetralogie etwa hat etwas von der Ausgewogenheit und Breite des großen bürgerlichen Romans, sie lenkt den Blick auf die einfachen bürgerlichen Figuren, ihre Arbeit, ihre Familie und darüber auch auf das große Ganze. Noch dominanter wird das aber in Texten wie Memories of the Ford Administration. Auch Philipp Roth mag man in diese Kategorie stecken, noch später beispielsweise Jonathan Franzen und einige Werke von Louis Erdritch, den späteren Tom Wolfe und sicher noch ein paar Hände voll weiterer Autorinnen und Autoren. Nun sind all diese Texte nicht einfach Romane des 19. Jahrhunderts in der zweiten Hälfte des 20. Was die Moderne an Techniken erarbeitet hat, wurde nicht vergessen. Gedankenstrom, indirekt freie Erzähler. Beschränkung bzw. gänzliches Aussparen essayistischer Passagen. Doch die Moderne wurde in einer sehr moderaten Weise unter Kontrolle gebracht und für einen neuen Typus des bürgerlichen Romans nutzbar, der breite Leserschaften ansprechen kann, während die Themen urbürgerlich sind.

Hacks Klassik und der Große bürgerliche Roman

Mir scheint, das ist durchaus folgerichtig. Denn der große bürgerliche Roman entsteht ganz analog zu dem, was Peter Hacks als Grundlage der Klassik benennt: Aus einer ganz spezifischen politischen, gesellschaftlichen und historischen Situation, aus einer Zeit, die zumindest für viele Menschen eine gewisse Sicherheit bringt, die Pespektive oder Illusion langfristiger Stabilität und die für die schreibende Zunft damit die Möglichkeit eröffnet, aus einer gewissen entspannten Distanziertheit heraus die Zeitläufe zu beobachten, zu analysieren und erzählerisch mit Leben zu füllen. Für Großbritannien war das das lange 19. Jahrhundert. Für Frankreich die Zeit zwischen Napoleon I und dem Fall Napoleons III. Für Deutschland die Zeit zwischen dem Sieg im Deutsch-Französischen Krieg und dem Ersten Weltkrieg. Und auch wenn es in Russland diverse Besonderheiten gibt, war es für die dortige kleine Oberschicht mit ein paar Einschnitten die Zeit zwischen dem Sieg über Napoleon und ebenfalls dem ersten Weltkrieg. Für die Vereinigten Staaten dagegen war das 19. Jahrhundert die Zeit der Expansion. Die Zeit der brutalen Enteignung der Ureinwohner ebenso wie die des amerikanischen Bürgerkriegs. Zum Ersten Weltkrieg hin und in der Zwischenkriegszeit dann wuchs der Staat und besonders seine Städte so heftig, während durch die langen Dürreperioden, die Konzentration des Kapitals in riesigen Farmen und die Great Depression traditionelle Strukturen von einem auf den anderen Tag zerbrachen. All das verlangte Literatur, die alles andere ist als gediegen und bürgerlich. Darum der Sprung von Moralismus- und Abenteuerliteratur direkt in eine frühe Moderne. Aber nach der Konsolidierung des Imperiums mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Platz für diese bürgerlichen Texte. Ein Großteil natürlich nur der weißen Bevölkerung schien in sicheren Verhältnissen angekommen oder durfte sich zumindest Hoffnung auf solche machen. American Exceptionalism war/ist die Basis, auf der der neue bürgerliche Roman steht – selbst der, der sich kritisch gegen genau dieses Lebensgefühl wendet.
Dabei ist es übrigens interessant zu beobachten, wie sehr etwa Updike auf der einen und Autoren der Beat Generation auf der anderen Seite sehr ähnliche Phänomene und Sehnsüchte aus unterschiedlichen Blickwinkeln bearbeiten. Rabbit run ist gewissermaßen der Kontrapunkt zur On the Road. Beide Protagonisten werden von ganz ähnlichen Bedürfnissen getrieben, doch einer verwirklicht sie radikal und lässt dafür zumindest sein altes bürgerliches Umfeld lange Zeit brutal zurückstecken (wie es etwa den Ehefrauen von Sal und Dean geht, thematisiert der Roman kaum), der andere beschneidet seine eigenen Träume radikal und kehrt zurück in die bürgerlichen Verstrickungen von Familie und Job.

Aus den vorangegangenen Betrachtungen sollte deutlich geworden sein: Was wir als großen bürgerlichen Roman umrissen haben und was gern als die Literatur überhaupt allem späteren entgegengestellt wird ist in Wahrheit äußerst selten und relativ streng an bestimmte gesellschaftliche Umstände gebunden. Man sollte sich also nicht allzu sehr an dieses Ideal klammern, was natürlich nicht ausschließt, die wenigen wirklich gelungenen Exemplare der Gattung in hohem Ansehen zu halten. Aber wichtiger: Texte, die die Gattungsmerkmale nur imitieren, ohne aus Umständen heraus zu schreiben, die diese tatsächlich erzwingen, wirken falsch. Im besten Fall ein wenig antiquiert und trotzdem noch recht lesenswert. Im schlimmsten Fall gezwungen, als tue einer dem Stoff Gewalt an, um ihn in ein Korsett zu zwängen, das doch längst aus allen Nähten platzt. Und wie so oft sind es neue Kunstformen, die unter anderen Umständen die Ansprüche des bürgerlichen Romans besser zu verwirklichen imstande sind, als seine Epigonen und Imitatoren. Welches Ziel etwa hat der lateinamerikanische magische Realismus und auch die magielosen Textkompositionen des Boom, etwa die frühen Romane Mario Vargas Llosas, denn anderes, als das Erleben einer gesellschaftlichen Situation durch alle Schichten hindurch Erzählerisch zu begreifen? Oder Tony Morrisons Jazz – ein formaler wie inhaltlicher Kontrapunkt zum oben beschriebenen saturierten Bild einer stabilen Gesellschaft? Nur wird diese Gesellschaft eben nicht mehr als wohlgeordnete mit kleineren Schwächen wahrgenommen, sondern als eine gewaltvolle. Als ein Pulverfass, das jederzeit in die Luft zu gehen droht.

Bild: Wiki, gemeinfrei

6 Kommentare zu „Ideal, Realität und Gesellschaft des „Großen bürgerlichen Romans“.

    1. Ich habe nur Mary Barton gelesen, was gemeinhin wohl als ihr bestes angesehen wird, aber doch sehr in Richtung engagierter Literatur geht. Und mir geht es hier ja nicht um jeden strukturell bürgerlichen Roman, das gilt ja auch für Dickens & Co, sondern um die, die halbwegs als Abbilder dieses fast schon erdrückenden Ideals gelten können. Und das würde ich behaupten, weder Ergebnis noch jemals überhaupt Ziel.

      Gefällt 1 Person

      1. Hab mal auf Librivox geguckt, das hat ein paar Barton-Hörbücher, vll auch das. Mal schauen. Im Moment schaffe ich es nur bei deutschen Hörbüchern mich ausreichend zu konzentrieren. Prinzipiell ist mein Drang zu Barton nicht riesig, der Roman war zwar interessant was die Ideale und Blinden Stellen des bürgerlichen sozialen Engagements betrifft… mal sehen ob ich die HA noch finde … aber er hatte schon auch deutliche Längen und viel Kitsch um die blinden Stellen zu überkleistern.

        Gefällt 1 Person

      2. Englische Hörbücher hör ich eher, wenn ich sie schon kenne. Ich hab nicht wirklich die Zeit, immer total konzentriert hinzuhören und dann fällt es mir schwer bei einem englischen Text möglichst objektiv zu urteilen. Und dann schreibe ich am Ende einen Text ab, obwohl eigentlich mein Hörverhalten das problem war. Kommt natürlich auch auf die Textschwierigkeit an. Dickens ginge ohne Probleme, Tristram Shandy würde ich niemals als Hörbuch empfehlen für Leute, die den Text noch nicht kennen.

        Like

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..