Jaja, verstanden. Alles Mist…

Hunger Games ist eines der Bücher, die ich aufgrund meines „Altersvorsatzes“, mich nicht mehr durch schlechte Texte zu quälen, abgebrochen habe. Diese passiv-aggressive Larmoyanz, mit der die Icherzählerin Seite für Seite die Brutalität des Lebens im Allgemeinen und unter diesem Regime im besonderen auswalzt ist förmlich unerträglich. Dann diese stets pubertäre Ayn-Randsche Betonung der eigenen Stärke und des zähneknirschenden, doch stolzen Mittuns im Kampf ums Dasein. Dazu eine Welt ohne andere Funktion, als wieder und wieder allein diese Holzhammerbotschaft dem Leser einzubläuen, Nebencharaktere die ebenfalls nur Botschaft verstärkende Staffage sind und eine Sprache wie aus einem Mittelstufen-Ethikprojekt („Schreibt eine dystopische Erzählung über die korrumpierenden Effekte der Macht) samt schrecklich vorhersehbarer Fabel.

Das einzig Überraschende an Hunger Games ist die Tatsache, dass es anscheinend von Libertären zu ihrem neuen kindgerechten Leitwerk erkoren wurde.

Man stelle sich das mal vor: Da geriet die Menschheit also zweimal an den Rand des Untergangs, zum zweiten Mal, weil sie jene Regierung, die in Postapokalyptischen Zeiten immerhin wieder für ein wenig Ordnung und Wohlstand sorgte, unbedingt stürzen musste (angesichts der im Buch vorgestellten Personen sollte man davon ausgehen, dass auch die erste Katastrophe menschlich-freiheitliche Eigenleistung war, was auch heute noch immer die nahe liegendste Möglichkeit allgemeiner Zerstörung darstellen dürfte ), und mit diesem im wahrsten Sinne des Wortes Kindergarten sollen wir nun mitfiebern, damit der ein drittes Mal die erst nach dem zweiten Aufstand brutalisierte Regierung zerschlage. Nee ihr lieben. Wenn ihr den unverarbeiteten Konflikt mit den eigenen Eltern ins politische heben wollt (Wurzel des Libertarismus), ohne mich.

DIESE Menschheit ist mit ein paar Arena-Kämpfen wirklich noch zu gut weggekommen. Hunger Games ist das schlechteste Plädoyer, das sich die Freiheit wünschen kann.

3 Kommentare zu „Jaja, verstanden. Alles Mist…

  1. Ich bin beruhigt, das so zu lesen, denn ich habe mich den Hunger Games bislang verweigert aufgrund der Tatsache, dass ich sie genauso einschätze, wie du sie da beschrieben hast. Danke!

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