„Die Tochter des Magiers“, der zweite Teil der Saga von Garth und Torian, hält das Niveau.

„Die Tochter des Magiers“, der zweite Teil der Saga von Garth und Torian (Wolfgang Hohlbein), hält das Niveau. Vielmehr müsste man eigentlich gar nicht sagen. Wieder eine kurze, knackige Handlung mit vielen Spannungsmomenten, ohne das ganze sogenannte World-Building rundherum, wobei dennoch der Welt nichts fehlt.

Der Band schließt relativ nahtlos an. Die beiden haben die Wüste verlassen und treffen in einem alten Hof auf einen Magier und dessen Tochter. Sie ist eine geflohene Tempeldienerin. Der Magier versucht, die beiden halb zu überzeugen, halb zu zwingen, zu helfen und die Tochter vor den Häschern zu retten. Dabei erfahren wir, dass Torian, seit er in der Wüstenstadt den Magier getötet hat, mit einem Fluch belegt ist und von einem uralten Wesen verfolgt wird. Garth sagt erstmal: „Vergiss es, mit der Scheiße bist du alleine.“ Aber natürlich kommt er zurück, als um den Hof gekämpft wird, und schließlich folgen die beiden den Häschern, um die Tochter des Magiers aus einem Finsteren Tempel zurückzuholen.

Viel ökonomischer kann man nicht erzählen. Spannungsvoller Einstieg, Quest wird gegeben, man ziert sich, große Schlacht, die beinahe das Ende bedeutet, Quest wird angenommen und ausgeführt.

Der Text ist spannend gebaut und erzählt, und vertieft dabei das Verhältnis der beiden Hauptfiguren in bedeutungsvoller Weise, indem aus ihrer bis hierhin noch gezwungenen Partnerschaft, wenn auch mit Zähneknirschen, eine freiwillige wird. Fragwürdig allein, dass Torian noch mehrfach im Verlauf der Handlung behauptet, nicht an Zauberei zu glauben, obwohl er im ersten Band ein Inferno erlebt hat, offenkundig von einem Magier ausgelöst, in einer Stadt der Vergangenheit gefangen war, offenkundig eine magische Illusion und in diesem Band schon gesehen hat, welche Folgen der Fluch hat. Das ist heute vielleicht etwas glaubhafter als in den 80ern, als diese Bücher ursprünglich erschienen – immerhin glauben noch immer zahlreiche Menschen nicht an den Klimawandel oder an Corona, dabei lassen sich die Auswirkungen ähnlich gut beobachten wie die von Magie in den bisherigen beiden Garth- und Torian-Romanen. Aber es wirkt trotzdem noch immer weit hergeholt. Ja, es soll wohl zeigen, dass die beiden ein Abenteuer erleben, das auch in ihrer Welt nicht normal ist, aber dafür wirkt Magie in der Welt der Romane einfach zu normal.

Bild: wiki, gemeinfrei.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..