Eigenes in der Corona-Krise: Die Vertonung meines Toilettenpapier-Lieds.

Im März habe ich ein Lied über die größte Sorge der Deutschen in Corona-Zeiten geschrieben. Ursprünglich war die Melodie an Dylans „The Times are a-changing“ angelehnt, doch dann kam Michael Höh daher und hat dem Ganzen einen eigenen musikalischen Unterbau verpasst – und das Lied auch gleich eingesungen:

Helft mir doch mal ein wenig bei der Verbreitung. Ein virales Stück für virale Zeiten. Den Text darf übrigens auch gern jedeR andere bearbeiten. Ob mit Dylan-Melodie oder eigener, online oder in einer besseren Zukunft auf der Bühne.

Text:

Versammelt euch Leute, wo immer ihr seid
ich erzähl euch von einer schrecklichen Zeit
Da traf man Menschen, hier, dort, weit und breit
In Straßen, Kneipen, Betten,
und sie klagten einander unsägliches Leid:
kein Papier auf den Toiletten.

Durch die Stadt wehte damals ein eiskalter Wind
Es froren recht grausig Mann, Frau und Kind
in der Gosse lag einer den stach der Absinth
wie mit tausenden Pinzetten
Er sang, „Hergott sieh, was für Sünder wir sind!“ –
kein Papier auf den Toiletten.

Da starben die Menschen wie fliegen rundum
Und die, die noch lebten, die kauften wie dumm
Reis, Raviaoli, Bier, Linsen und Rum
und allerlei Kotelette
in der Badeabteilung erschraken sie stumm:
Kein Papier für die Toiletten

Es waren die Kliniken längst überfüllt
und auch der Staat schien so gar nicht gewillt
etwas zu tun gegen Elend das quillt
zwar stand in den Gazetten:
Händewaschen sei ein wirksamer Schild
Reißt euch zusammen, Leute, es gilt
jede Seife würd’s tun, sei sie auch noch so mild,
doch fehlt‘ Papier auf den Toiletten.

Und auch die Stadien warn schließlich leer
In Konzert und Theater ging längst keiner mehr
das nahmen die Künstler und Kritiker schwer
und Alte mit Lorgnetten.
Doch was alle einte war dieses Begehr:
Papier für die Toiletten

„Ich huste, und puste, die Bude stürzt ein“
So drohte der Wolf einst dem ängstlichen Schwein.
„Hilfe! Der wird doch kein SARS-Träger sein!
Ich wollt darauf nicht wetten…
Doch eine Bedingung, dann ließ ich ihn ein:
Bring Papier, für die Toiletten!“

Versammelt euch Leute, und hört mir gut zu
die schreckliche Zeit lässt mir noch keine Ruh
Gewiss, was zu essen brauch ich, brauchst auch du,
und vielleicht Brahms-Quartette,
doch ohne dies eine stirbt die Gesellschaft im Nu:
Papier auf der Toilette.

Bild: Pixa, gemeinfrei

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