“Die Elfe vom Veitner Moor” ist ein noch relativ unterhaltsamer Kriminal/Abenteuerroman im DSA-Universum, der sich zwar von den größten Schwächen der Reihe fernhält, an die Stärken der von mir positiv besprochenen Texte aber nicht annähernd heran kommt.
Die Geschichte folgt Ayla, einst beim tulamidische Militär auf dem aufsteigenden Ast, dann einer Intrige zum Opfer gefallen und nun Hauptfrau der Stadtwache von Abilacht, einer kleinen Stadt in der Nähe von Havena. Als die Leiche einer Elfe im Moor gefunden wird, freut sie sich zuerst. Endlich mal etwas Action. Dann taucht ein geheimnisvoller Tulamide auf, die Aufklärungsarbeiten werden behindert, und schließlich macht sich Ayla gemeinsam mit einer Elfe, die ihrem Volk den Rücken gekehrt hat und bei einer Bauernfamilie lebt, auf den Weg, herauszufinden, was tatsächlich hinter dem Mord steckt.
Die erste Hälfte, der Kriminalroman, ist gerade so leidlich spannend, dass man weiter liest. Die Atmosphäre fehlt völlig. Außer das Abilacht ein verschlafenes Nest ist, bekommt man keine Bilder vor Augen gestellt. Das Moor wirkt niemals wie ein geheimnisvolles Moor, sondern wie der Ort außerhalb der Stadt, den man mal rasch für eine Quest aufsucht. Und erst heißt es, Elfen kommen eigentlich nie vor in die Gegend von Abilacht, und ein paar zehn Seiten später entscheidet man sich „Hey, lasst uns doch mal diese Elfensiedlung im Wald in der Nähe aufsuchen, und die Elfen befragen, man munkelt ja dass die dort schon tausende Jahre leben.. .“
Als die beiden dann auf Reise gehen wird es besser, und es entspannt sich ein relativ spannendes Abenteuer, wobei hinter dem Kriminalfall natürlich eine viel größere Intrige steckt. Deren Auflösung ist allerdings wiederum die im DSA-Universum generischst Mögliche.
Kein Buch, vor dem ich warnen müsste, man verschwendet seine Zeit nicht wirklich. Aber auch keine zwingende Leseempfehlung.
Bild: wikiart, gemeinfrei.